COMING OUT
Es ist nicht leicht, sich so zu akzeptieren, wie man ist. Oft braucht es Jahre dazu, sich zu outen. So wird oft ein Leben geführt, das gar nicht zu einem selbst passt und das man ändern möchte.
Warum dauert es manchmal so lange? Es sind einerseits die Befürchtungen, dass die Beziehungen zu den Eltern, Geschwistern, Verwandten und zum Freundeskreis sich verändern oder gefährden könnte. Sie haben Bedenken, plötzlich anders behandelt zu werden oder dass nahestehende Menschen auf Distanz gehen.
Anderseits gibt es die eigenen Unsicherheiten und Fragen zu sich Selbst. Ein Coming-out verläuft also in zwei Phasen, einer Inneren und einer Äußeren.
Junge Menschen beschäftigen sich beim inneren Coming-out mit folgenden Fragen:
· Wie und wann weiß ich, ob ich zum Beispiel lesbisch, schwul, bisexuell, asexuell, pansexuell, transsexuell oder transgender bin?
· Wie kann ich mir meiner sexuellen Orientierung und Identität sicher sein?
Dieser Prozess des inneren Coming-out dauert solange bis die eigene Erkenntnis der eigenen sexuellen Orientierung und Identität herangereift ist. Oft beginnt der Prozess in der Pubertät und kann sich über mehrere Jahre hinwegziehen.
Nach dem inneren Auseinandersetzen folgt die Entscheidung, ob man anderen Personen von seiner sexuellen Orientierung und Identität erzählt. Mit diesem äußeren Coming-out gehen die Menschen unterschiedlich um. Einige Menschen gehen ganz offen damit um, andere sprechen nur mit bestimmten Menschen darüber und wiederum andere verzichten komplett sich in der Öffentlichkeit zu "outen".
Scheue dich nicht beim Coming-out, dein Recht auf Privatsphäre einzufordern und Antworten erstmal zurückzustellen. Du kannst beispielsweise sagen, dass du dich über das Interesse freust und es dir wichtig war, dein Coming-out mit deinen Mitmenschen zu teilen. Aber das Thema bis ins kleinste Detail durchzusprechen brauchst du noch Zeit. Menschen, die respektvoll sind und dich als Menschen wertschätzen, werden dies akzeptieren.