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Selbstfindung

Der lange Weg zu sich Selbst

Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger weiß ich etwas. Dann befinde ich mich innerhalb eines Ozeanes aus unzähligen Informationen. Mit einer beantworteten Frage tauchen immer neue Fragen auf. Lass deine Gedanken mal eine Weile zu, und schau wo sie dich hinführen. Was für ein Gefühl stellt sich ein? Lasse los!

Die Frage „Wer bin ich?“ nicht leicht zu beantworten.

Wer bin ich?“ ist gerade deshalb so schwierig, weil es ein falsches und ein wahres Selbst gibt. Wer bin ich, wenn ich also meine Maske abnehme? ohne mir Gedanken darum zu machen, was andere über mich denken. Eine Maske tragen wir nur deshalb, weil wir aus Angst vor der Reaktion anderer haben oder aus der Angst heraus, verletzt zu werden.

Nun, die Wer-Frage richtet sich auf meine Identität, die wie eine Kompassnadel ist. Doch auch hier stehe ich vor einer verschlossenen Tür. Was ist nun meine Identität? Habe ich die schon? Wer gibt sie mir? Oder muss ich sie mir die selbst geben?

Einige Gedanken möchte ich Euch auf den Weg geben:

1. Was ist mir im Leben wichtig? Wofür setze ich mich ein? Für was stehe ich?

Es geht um meine Werte. Diese Werte füllen den Großteil der Identität aus. Sie formen mein authentisches Selbst und geben mir den Sinn und Zweck meines Lebens wieder. Auch wird meine Persönlichkeit hieraus gebildet.

2. Ein weiter Aspekt sehe ich in meiner Umwelt. Ich kann darüber nachdenken:

Wie bin ich aufgewachsen oder mit wem stand ich der Beziehung? In der Kindheit waren es die Eltern oder Erzieher. Wer waren meine Vorbilder?

Meine Umwelt geprägt mich. Diese Einflüsse wirken letztlich auf meine Identität aus, wie ein Beschleuniger. Identität ist immer eingegliedert in der Kultur, in dem ich aufwachsen.

3. Du musst dir vorstellen, dass die Identität nichts Statisches oder Festes an sich ist, sondern sie ist eine Geschichte, die ich über mich selbst erzähle. So lebt die Identität von Erinnerungen und immer weitere Erlebnisse gesellen sich dazu. Solche Lebensereignisse wie Einstieg ins Berufsleben, Gründung einer Familie wirken stabilisierend auf mich, jedoch ist die Persönlichkeitsentwicklung nie abgeschlossen.

4. Wir Menschen sind immer unterschiedlich. Eine Identität ist das, was dich von mir unterscheidet. Sie ist eingebettet in uns, als Kernpunkt unseres Seins. Mit anderen Worten gesagt, ich bin einmalig.

Ich spüre erst mein Selbst, wenn ich innerhalb von Veränderungsprozesse in einer Identitätskrise gerate. Ich erfahre mich selbst, ich erfahre mein Selbst – und offenbar erfahre ich dadurch etwas, was ich vorher noch nicht wusste. Selbsterfahrung sind Erkenntnisse, die meine unbekannten Anteile ins Bewusstsein bringen.

Als Beispiel nehme ich das Geschlecht. Zur Identität gehört das Geschlecht. Es gibt eine Geschlechtervielfalt.

Die Geschlechtsidentität

Die Geschlechtsidentität ist die Ausbildung eines geschlechtsbezogenen sicheren Körperschemas, wie ich meinen Körper mir vorstelle und erspüre (bin ich ein Mädchen oder Junge oder etwas Anderes). Aber das Selbst erlangt Identität auch noch dadurch, indem es seine Geschlechtsrolle akzeptiert (Geschlechtsrollenidentität: was für ein Junge/Mädchen bin ich). Die soziale Identität wird durch die Übernahme weiterer sozialer Rollen als auch der Erhalt einer emotional gesteuerten Selbstevidenz notwendig. Das Individuum versucht sich so in sozialen Rollen zu behaupten. Ein wichtiger Mechanismus ist die sogenannte Identifikation: Rollenübernahme ist das Ergebnis einer Suche nach psychosozialen Experimentierfeldern.

Wenn ich noch einmal zurückkommen darf, dann bewirkt das Erleben eines inneren Zusammenhanges eine Gewissheit von Kohärenz und Sinnhaftigkeit in meinem Dasein. Du bist genau dann du selbst, dein wahres Selbst, wenn du authentisch bist. Authentizität bedeutet, dein Leben nach deinen eigenen Vorstellungen zu leben. Die Erkenntnis kann lange dauern - vielleicht sogar Jahre (vgl. Passing). Es kann mir schon Angst machen, nicht mehr einer Mehrheitsgesellschaft anzugehören. Es macht mich verletzbarer. Es braucht Mut sich diesen Fragen zu stellen und dann mir selber treu (authentisch) zu bleiben. Es befreit mich selbst zu sein.

Neben den vorherigen Gedanken frage ich noch einmal konkreter:

· Welche Bedürfnisse habe ich? Wann fühle ich mich wirklich wohl?

· Welche Richtung möchte ich in meinem Leben gehen? Was kann ich mit meiner Persönlichkeit und meinen Bedürfnissen vereinbaren?

· Was macht meine Persönlichkeit aus?

· Wie möchte ich wahrgenommen werden?

Geschlechtsidentität ist ein Kern-Gefühl, indem ich mich zu einem Geschlecht zugehörig fühle. Dieses kann mit dem Geschlecht, das einem Menschen bei seiner Geburt zugewiesen wurde übereinstimmen – muss es aber nicht. Das musst du selbst herausfinden, indem du in dich hineinspürst, nach deinen Stärken, Talenten und Gefühlen suchst. Wenn Du diese noch perfektionierst, dann gelingt es Dir ein „gutes Leben“ im Sinne von Aristoteles. Deshalb sind wir auch einmalig. Die Anstrengungen sind es aber wert – denn am Ende werde ich mit dem Ergebnis belohnt, die Erkenntnis meines Selbstbildnisse.

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