Meine Haltung zum Glücklichsein
- Jessica Abraham
- 30. Okt. 2019
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Jan. 2023
„Alles kann man einem Menschen nehmen, außer seine letzte Freiheit: seine persönliche Haltung in jeder Situation selbst zu wählen.“
Viktor Frankl
Es gibt immer wieder schwierige Umstände, die Menschen durchleben, sei es eine schwere Krankheit, einen Verlust vom geliebten Menschen oder eine Trennung von dem/r Partner*in. Trotz dieser widrigen Umstände gibt es immer wieder solche Menschen, die motiviert und stets positiv bleiben. Worin liegt ihr Geheimnis? Denn aus biologischer Sicht teilen wir alle die gleichen Eigenschaften, aber was uns von diesen Personen differenziert, sind die Entscheidungen, die sie treffen. Und wie bringen sie das fertig? Was für Entscheidungen sind das?
Ich trete gedanklich einen Schritt zurück und muss mir überlegen, was mein eigentliches Ziel im Leben ist? Nun, ich kann sagen: es geht letztendlich darum, glücklich zu sein. Doch im Unglück, bin ich eben alles andere als glücklich.
Um mich glücklich zu fühlen, brauche ich eine hohe Anzahl von positiven empfundenen Momente, die den Negativen überwiegen. Das Glück kommt nicht von alleine, sondern es muss aktiv hergestellt werden. Ich entscheide mich, glücklich zu werden! Natürlich kann ich mich auch entscheiden, unglücklich zu bleiben; jedoch denke ich, dass jede Person nach dem Glück strebt. Wenn ich aber zu wenige positive Momente erlebe und unglücklich bin, so habe ich dennoch die Fähigkeit und wie Viktor Frankl sagt, dazu die Freiheit, diese positiven Augenblicke für mich einzuüben.
Wie werde ich nun eigentlich glücklich? Worauf muss ich achten? Hier einige Hinweise:
Habe ich eine wichtige Aufgabe oder ein Ziel im Leben, das ich stetig verfolge, so kann diese mir in schwierigen Lebenslagen als eine Sinngebungsmöglichkeit nutzen. Ich bin resilienter und stehe nach meinem Straucheln wieder auf und bin nicht am Boden zerstört. Selbst wenn ich mein Leiden nicht mehr abschütteln kann, so kann ich zu mir sagen: Ist mein Leiden nutzlos? Ist dieser Schmerz nur ein Echo meiner Verzweiflung? Habe ich aber ein Ziel, so kann mein Leiden erträglicher werden, ich kann sie sogar als Herausforderung annehmen. Ich kann an meinem Leiden wachsen. In der Traumatherapie gibt es hierzu auch ein Fachwort: traumatisches Wachstum.
Alles, was ich machen muss, ist, dass ich eine stärkere, widerstandsfähigere und positivere Einstellung entwickeln muss, um den Sinn in meinem Leben zu erspüren. Ich habe die Freiheit hierfür. Mein positives Erleben – und damit das Glück – hängt davon ab, ob wir das Gute sehen können. Vor allem das Gute in den Menschen. Hass gegen etwas, gegen jemanden, gegen mich selber, zerfrisst mich innerlich.
Ich hetze häufig den ganzen Tag von A nach B und weiß abends nicht mehr, was ich gemacht habe. Ich bin immer noch gestresst und fühle mich dabei nicht wohl. Und geht es mir schlecht, kreise ich um mich selbst, und die Kreise werden immer enger. Ich, ich, mein Leid, ich, mein blöder Schmerz, mein Stress, alles ist zu viel, ich. Glücklich sein und Achtsamkeit hängen ganz eng miteinander zusammen. Es gibt viele Achtsamkeitsübungen. Dazu muss ich „mehrere Gänge“ zurücknehmen und mir Zeit hierfür nehmen.
Großzügig Sein löst in mir ein warmes Glückgefühl aus. Jemanden etwas Gutes tun, eine Freude bereiten, schon mein Vorsatz bringt mich auf eine gewisse Vorfreude, mit der Überlegung für ein Geburtstags oder Weihnachtsgeschenk. Großzügige Menschen sind glücklicher als egoistische Menschen.
Ich kann davon ein so manches Lied singen. Es ist nicht leicht das eigene Glück zu finden, eine Haltung, wie ein alter Baum. Es gibt vermeintliche Rückschläge, jedoch, im Rückblick erkenne ich einen roten Faden, der mich auf ein Ziel zum Glücklichsein bringt. Nur Mut!
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